Seidig schimmerndes Fell, flauschig wie ein Kissen und dazu mit samtfeinen Konturen – die Britisch Kurzhaar ist ein Paradebeispiel von Rassekatze und bringt eine Menge weiterer Eigenschaften mit, dank derer die sie als Hauskatze Beliebtheit genießt. Nicht nur ihre Herkunft und Geschichte beeindrucken, vielmehr versteht es die Britisch Kurzhaarkatze über Generationen hinweg die gute Stube ihr Eigen zu nennen.
Britisch Kurzhaar – der klassische Stubentiger
Wie der Name schon vermuten lässt, haben diese Katzen ihre Wurzeln in Großbritannien. Aber auch römische und zum Teil asiatische Linien wurden eingekreuzt, so dass sich eine Rassekatze entwickelte, die sich besonders durch einen großen, runden Kopf und plüschiges Fell auszeichnet.
Im Laufe dieser Entwicklung versierten die Züchter verschiedene Rassemerkmale an. Aus der Ursprungsrasse, der Britisch Shorthair, kristallisierten sich weitere Hauskatzenrassen heraus, wie etwa die Britisch Blue beziehungsweise die Kartäuser-Katze, die Europäisch Kurzhaar und auch die American Shorthair.
Die Britisch Kurzhaar blieb dabei ihrer Linie treu. Ihr Markenzeichen sind der gedrungene Körper, der eher kräftig als dick ist, und ihr kurzes, dichtes Fell, das durch die üppige Unterwolle nicht anliegt. Kenner sprechen hier von einer griffigen Textur, Liebhaber nennen sie schlichtweg kuschelig und flauschig.
Der Britisch Kurzhaar Charakter spiegelt dieses Aussehen wieder: Gediegen, sanft, mehr ausgeglichen als nervös. Allen voran sind Britisch Kurzhaarkatzen sehr verschmust und gehen enge Bindungen mit Menschen ein. Zwar nehmen sie auch gerne das Angebot als Freigänger wahr, haben jedoch keinen stark ausgeprägten Drang danach. Dafür lieben jegliche Form von Zuwendung, sprich, abwechslungsreiches Katzenspielzeug, ausgiebige Fellpflege und natürlich gemeinsames Kuscheln.
Was ist von der Rassekatze zu erwarten?
Auf der Suche nach einer geeigneten Hauskatze spielen Stichworte wie pflegeleicht, stubenrein und kinderfreundlich oftmals eine große Rolle. Das Britisch Kurzhaar Wesen überrascht in vielen solcher Disziplinen: Die Katzen haben eine vergleichsweise hohe Stresstoleranz und dulden auch Kleinkindern, sogar andere Haustiere. Sie gelten als wenig wasserscheu und sind Fremden gegenüber aufgeschlossen. Ihnen genügt eine schöne Aussicht an Fenster oder Balkon, der Freigang ist kein Muss. Wie alle Katzen pflegen sie sich vornehmlich selbst, einzig ihre Unterwolle bedarf ein wenig mehr Aufmerksamkeit durch den Halter, lässt sich aber mit Katzenbürsten sehr gut pflegen.
Werden die Jungtiere beim Züchter erworben, sind sie in der Regel bereits gut sozialisiert und lernen schnell die Regeln im neuen Haushalt. Sie gelten weder als frech noch aggressiv, benötigt allerdings (wie jedes Haustier) klare Strukturen und Zuneigung. Dann sind sie eine der umgänglichsten Hauskatzenrasse überhaupt.
Besonderheiten der Britisch Kurzhaar Katzen
Einige Züchter haben es leider geschafft, eine Tendenz zur Inzucht einzubringen, wodurch die Britisch Kurzhaar modern gemacht werden sollte. Leider hatte dies stattdessen rassetypische Krankheiten zur Folge. So erwies sich zum Beispiel die blau-graue Fellfarbe als populär, geht allerdings mit einer Pigmentstörung einher bis hin zu Haut- und Organschäden.
Wer also die mehr als 50 Variationen an Britisch Kurzhaar Farben so überaus liebt, sollte unbedingt deren gesundheitlichen Effekt hinterfragen. Immunschwächen, Nierenerkrankungen und Herzversagen würden die normale Lebenserwartung von immerhin 12 bis 15 Jahren drastisch verkürzen. Natürlich stellen nicht alle Farben automatisch ein Gesundheitsrisiko dar.
Beim Kauf ist daher speziell auf die Abstammung zu achten. Im Idealfall können für die Elterntiere Gentest nachgewiesen werden, wodurch sich zumindest diverse Erbkrankheiten ausschließen lassen.
Ein weiterer Aspekt, besonders bei Britisch Kurzhaarkatzen, ist ihre Neigung zu Übergewicht. Gerade kastrierte Exemplare bringen mitunter zu viel auf die Waage. Mit der richtigen Ernährung und einer täglichen Portion Spielspaß bleibt die Britisch Kurzhaar jedoch fit.
Durch ihr Fell sieht sie natürlich immer etwas üppiger aus, als sie eigentlich ist. Zum Fellwechsel sollte die Unterwolle gründlich ausgebürstet werden, denn so eine Britisch Kurzhaar haart ansonsten sehr stark und überhitzt gegebenenfalls in stark beheizten Räumen. Parallel kann die Fellpflege, die übrigens nicht viel Aufwand bedeutet, gleichermaßen zum Schmusen und für eine gute (und gesunde) Beziehung zur Katze genutzt werden.