Lemminge als Haustiere

Lemminge als Haustier

Beim Stichwort Lemminge denken viele an ein Kult-Computerspiel aus den 90er Jahren. Darin folgen die Tierchen gedankenlos aufeinander, und sei es in die Tiefe zum Gameover, sollte kein Ausweg rechtzeitig gefunden werden. Fortan hatten Lemminge den Ruf weg, ein wenig unselbstständig zu sein. Noch heute hält sich der Gedanke beim Anblick unkritischer Ja-Sager, die „wie die Lemminge“ einem Leitmotiv folgen, anstatt das Offensichtliche zu erkennen.

Tatsächlich aber sind Lemminge, zumindest jene tierischen Vertreter, durchaus clevere und charismatische Gesellen, die soziale Bindungen zwar etwas zu enthusiastisch pflegen, aber eben keineswegs ohne Sinn und Verstand. Lemminge als Haustiere zu halten ist demnach äußerst spannend. Gemeint sind allerdings nicht die eigentlichen Lemminge, sondern die sogenannten Steppenlemminge, die wiederum Verwandte der Schermäuse sind. Im folgenden Beitrag klären wir sämtliche Vorurteile, Verwechslungsgefahren und alles Wissenswertes rund um den Lemming als Haustier und warum er als solches so besonders ist.

Lemming oder Nicht-Lemming: Das ist hier die Frage

Lemminge als HaustiereLemminge, oder auch Lemmini, so ihr wissenschaftlicher Name, zählen zu den Wühlmäusen. Sie ähneln damit sehr stark anderen Wühlern und Mäuseartigen, vor allem in ihrem Aussehen und Verhalten. Die Gemeinsamkeiten zu Hamstern und Mäusen sind unbestreitbar. Ihre Zähne gelten noch als offensichtlichste Abgrenzung gegenüber anderen Wühlmäusen.

Ursprünglich stammen die Wildformen, speziell die Gattungen Echter Lemming und Waldlemming aus der nördlichen Holarktis, einzig der Südliche Moorlemming bewohnt auch mildere Gebiete. Neben diesen drei Hauptgattungen werden außerdem je nach systematischer Beschreibung weitere Unterarten differenziert. Allen gemeinsam ist die Vorliebe für feuchte Habitate, wie etwa Tundren, Sümpfe und Hochmoore. Die vermeintlich empfindsamen Lemminge halten in freier Wildbahn allerdings keinen Winterschlaf, sondern bleiben sogar unter der Schneedecke aktiv.

Auffällig ist ihr Verhalten unter sogenanntem Populationsdruck. Dieser tritt von Natur aus periodisch auf, woraufhin die Lemminge enorme Strecken und Wanderungen zurücklegen. Solch ein massenhafte Aufbruch von Lemmingen mag wohl der Impuls für das gleichnamige Computerspiel Lemmings gewesen sein. Fehlinterpretiert als Massenselbstmord. Dabei handelt es sich im Grunde genommen vielmehr um den klassischen Kampf ums Überleben, indem sich die Lemminge auf die Suche nach neuen Revieren begeben. Dass dabei viele der Tiere ihren Fressfeinden zum Opfer fallen, sollte nicht überraschen. So regelt die Natur letztlich die Überpopulation.

Soweit zu den Wildformen, die sich mitunter vereinzelt in Zoos und Wildparks wiederfinden. In der Heimtierhaltung werden jedoch in der Regel Steppenlemminge gezüchtet. Diese Steppenlemminge sind eine Nebenform der Lemminge, keine Unterart. Auch sie gehören zur Unterfamilie der Wühlmäuse. Der Lagurus lagurus, so die wissenschaftliche Bezeichnung, ist im zoologischen Sinne allerdings eher mit den Schermäusen verwandet, denn mit den wilden Lemmingen. Er wird als einige der wenigen Mäuseartigen handzahm und lässt sich domestizieren.

Der Steppenlemming im Portrait

Der Steppenlemming weist so manche Gemeinsamkeiten einerseits mit der Schermaus, andererseits mit dem Lemming auf, wodurch die Zuordnung auf den ersten Blick, zumindest unerfahrenen Lemminghaltern, schwer fällt. Hier einmal seine wichtigsten Eckdaten im Überblick:

  • Herkunft: Osteuropa bis Zentralasien (etwa Ukraine bis Kasachstan)
  • Lebensraum: Steppen und Halbwüsten, bei Populationsdruck auch Felder und Weiden
  • Aussehen: graues Fell mit Aalstrich auf dem Rücken, Bauchseite ist heller
  • Körpergröße: ca. 8 bis 12 cm bei adulten Tieren zuzüglich ca. 1 cm kurzem Schwanz
  • Besonderheiten: im Fell verborgene Ohren
  • Lebensweise: nachtaktiver Bodenwühler
  • Ernährung: überwiegend pflanzlich
  • Lebenserwartung: ca. 1,5 bis 2,5 Jahre
  • Gewicht: zwischen 25 bis 35 Gramm, Weibchen wiegen meist mehr als Männchen

Schnell wird klar: Der Haustier-Lemming mag es weder so feucht noch so kalt wie der Echte Lemming. Dafür ist er eher abends und nachts aktiv, wie Hamster. Auch der Aalstrich erinnert an diverse Hamsterarten, während die Ohren nun wieder eher mit denen des klassischen Lemming Ähnlichkeiten aufweisen. Als domestizierte Art bringen Steppenlemminge obendrein weitere Besonderheiten mit, auf die bei der artgerechten Haltung zu achten ist.

Der Steppenlemming als Haustier

Der ein oder andere Landwirt mag sich angesichts immenser Schäden an seinen Getreidefeldern nun wundern, warum ausgerechnet diese oft als Plage bezeichneten Tiere, extra noch gezüchtet werden. Der Grund dafür ist so naheliegend wie typisch für uns Menschen: Weil diese kleinen Nager unfassbar niedlich sind, spannend zu beobachten und ein wahrlich bemerkenswertes Sozialverhalten haben, welches auf uns anziehend wirkt.

Dennoch sind Steppenlemminge vergleichsweise selten im Fachgeschäft anzutreffen. Ihre Popularität hat sich erst in den letzten Jahren gesteigert. Zudem machen Hamster, Mäuse und Degus Konkurrenz. Nichtsdestotrotz finden diese Lemminge, die eigentlich gar keine sind, immer mehr Anhänger und ein neues Hause im Kreise der modernen Gesellschaft.

Allerdings gelten insbesondere kleine Kinder und gewisse Haustiere als ungeeignete Kombination. Zum Einen, weil Steppenlemminge stress-labil sind und bei permanentem Lärm und Störungen krank werden. Zum anderen sind ihre winzigen Körper anfällig für Verletzungen durch ungeschickte oder gar fahrlässige Berührungen. Sie stellen folglich ganz explizite Ansprüche an ihre Haltung.

Haltung von Steppenlemmingen – worauf ist zu achten?

Der typische Steppenlemming ist winzig, zumindest im Vergleich zu anderen Haustieren. Daher gelten die kleinen Wesen in erster Linie als Beobachtungstiere, ähnlich wie Hamster oder Fische. Ihr ausgeprägtes Sozialverhalten in Kombination mit ihrem niedlichen Äußeren erweckt immer wieder das Interesse, stundenlang zuzuschauen. Wie sie sich putzen, am Futter knabbern oder miteinander spielen.

Als Haustier wurden sie für jene Züchter lukrativ, die sich auf pflegeleichte Kleintiere spezialisiert hatten. Die Käufer sind zumeist sehr sensibel und bringen oftmals, auch ohne Erfahrung, einen zarten Umgang mit. So finden Zwei- und Vierbeiner in der Regel recht gut zueinander. Für eine artgerechte Haltung sowie viel Freude aneinander, benötigt es dann aber doch etwas Know-How.

Der Lemming-Käfig

Lemminge als HaustiereEinen für Lemminge ausgezeichneten Käfig im Handel zu finden, ist gar nicht so einfach. Dafür ist die Nachfrage noch zu gering. Allerdings kommen auf Grund der Körpergröße und des Verhaltens zum Beispiel Hamster-Käfige und Mäuse-Käfige in Frage. Noch besser geeignet sind jedoch sogenannte Nagarien, sprich, an Nager angepasste Terrarien.

Letztere haben den Vorteil einer Glasfront sowie geschützter Seiten, während die Gitter eines Käfigs durchaus zum Problem werden können. Nicht nur für die Tiere selbst, vor allem für die Jungtiere, die selbst bei engmaschigen Konstruktionen flüchten, feststecken oder sich verletzten könnten, sondern auch für den Halter, der regelmäßig ringsherum reinigen muss.

Parallel lässt sich ein Terrarium besser temperieren, Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung sind leichter zu vermeiden und die Gestaltung kann sich wunderbar in der Höhe erschließen. Nicht zu vergessen die Tiefe: Das Becken eines Käfigs ist selten ausreichend tief, und zudem ist es auch noch blickdicht. Dank Glasfront können die Tiere im Nagarium aber hin und wieder sogar bei ihren “unterirdischen“ Aktivitäten beobachtet werden. Dadurch eignen sich ebenfalls Aquarien sehr gut, die den Vorteil eines Deckels mitbringen anstelle einer frontalen Tür, durch die beim Öffnen der halbe Einstreu heraus fällt.

Grundsätzlich sind Steppenlemminge Wühler. Das heißt sie benötigen viel Einstreu, um darin ihre Höhlen, Nester und Tunnel zu buddeln. 30 cm sind Minimum. Wobei dies vielseitig mit Naturmaterialien und weiteren Ebenen ergänzt werden kann. Nur müssen die Wände entsprechend hoch sein.

Das Steppenlemming-Nagarium hat ein Mindestmaß von 120 cm  Länge und 60 cm Breite. Die Bodenoberfläche sollte um weitere 30 cm überragt werden (also bei 30c m dickem Einstreu wären demnach 60 cm hohe Wände angebracht). Diese Angaben beziehen sich auf eine Gruppe von zwei bis vier Tieren und sind wie gesagt nur Mindestmaße.

Die wilden Artgenossen legen am Tag mehrere Kilometer zurück, unter anderem auf Futter- und Partnersuche. Es sollte daher nicht zwangsläufig von der Körpergröße auf den Bewegungsdrang, ergo die Käfigmaße, geschlossen werden. In der Tat sind die Tierchen erstaunlich agil. Allerdings auch sehr Revier-bezogen. In der Heimhaltung und bei guter Versorgung kann auf Freilauf verzichtet werden. Dies wäre sogar zum Wohle der Steppenlemminge, damit sie nicht aus Versehen unter Möbeln, hinter der Heizung oder sonst wo hoffnungslos verloren gehen.

In das Nagarium gehören:

  • eine Aufhäufung aus Weichholzspänen und Heu, worin die Tiere eigens Tunnel anlegen
  • verschiedene Überstreu (Kleintierstreu, Rindenmulch, Moos, leichte Wurzeln/ Zweige)
  • abgesicherte Ebenen mit Futterschale, flachem Wassernapf und Sand-Toilette (es dürfen möglichst keine Tunnel darunter sein, am besten sind die Ebenen an der Seitenwand befestigt und leicht zu erreichen)
  • Weitere Ebenen mit Beschäftigungsmöglichkeiten, wie etwa Laufräder (mindestens 20 cm Durchmesser), Seilbrücken, Lianen, Tunnel und Steigen
  • Auf Wunsch gerne auch Holzhütten, Höhlen, Heu-Nester (ohne Drahtgestell!) oder ähnliche Bauten (auch Vogelhäuser/Nistkästen mit mindestens 3 cm Öffnung sind geeignet), beispielsweise als zusätzliches Versteck oder als Futterstelle, damit das Futter nicht eingebuddelt wird
  • Ganz wichtig: Keine schweren Gegenstände auf das Einstreu stellen. Die Lemminge buddeln sich darunter durch und werden erdrückt oder verletzt.
  • Ebenso wichtig: Keine Plastik, Farben, Lacke oder andere Schadstoffe. Im Zweifelsfall wird alles angenagt und landet im Magen – mit zum Teil schlimmen Folgen.

Ein Deckel ist bei ausreichend hohen Wänden nicht unbedingt nötig. Steppenlemminge konzentrieren sich eher aufs Buddeln, denn auf Klettern. Sie benötigen zudem weder eine Zusatzbeleuchtung noch Wärmelampen. Natürlich sollten aber auch keine Fremdkörper in das Nagarium hinein fallen können. Von oben lässt es sich zudem optimal reinigen und die Frischluftzufuhr ist stets gewährleistet.

Pflege und Reinigung

Manch ein Sauberkeitsfanatiker mag sich wundern, wenn er seine Lemminge tagelang nicht zu sehen bekommt. Grundsätzlich sind diese nämlich permanent darauf bedacht, ausreichend Fluchttunnel und Rückzugsmöglichkeiten parat zu haben. Wird also der Einstreu neu gemacht, gilt es als Erstes wieder Tunnel und Höhlen anzulegen. Dabei versinken die fleißigen Wühler mitunter wochenlang in ihrer Arbeit – oder besser gesagt im Einstreu. Folglich sollte der Tiefstreubereich nicht zu oft gewechselt werden, etwa ein bis viermal im Jahr sind optimal.

Genau diese Gewohnheiten machen die Steppenlemminge aber auch so pflegeleicht. Sie mögen Beständigkeit, denn dann fühlen sie sich sicher. Abwechslung können dagegen kleine Spielzeuge, Leckerlis oder Materialien zum Nagen bieten. Besonders die Zahnpflege wird damit unterstützt. Nagezähne wachsen nämlich ein Leben lang nach und bleiben nur bei adäquater Abnutzung gesund.

Anders als bei vielen Mäuseartigen wird jedoch kein Sandbad zur Fellpflege benötigt. Die Sandschale dient stattdessen als Toilette und trägt somit vorbildlich zur Sauberkeit im Gehege bei. Sandschale, Futter– und Wassernapf sind im Idealfall täglich zu reinigen.

Etwa ein- bis zweimal pro Monat sollte zudem ein kleiner Teil des Einstreus erneuert werden, ein wechselnder Turnus macht Sinn. Zum Einen wegen bereits erwähnter Buddel-Manie, zum anderen um den Eigengeruch der Gruppen zu erhalten, damit keine Revier-Konflikte entstehen oder gar eskalieren. Mit dem neuen Einstreu lässt sich außerdem wieder frisches Heu untermischen, welches die Lemminge gelegentlich fressen und folglich die Stabilität ihrer Tunnel gefährden. Den Heu-Nachschub nutzen sie somit gerne und in doppelter Weise.

Ernährung

Lemminge als HaustiereSteppenlemminge ernähren sich überwiegend pflanzlich. Ihr Speiseplan setzt sich in erster Linie aus Gräsern, Kräutern, Moos und Flechten zusammen.  Seltener werden Wurzeln, Knollen, Pflanzensamen und Zwiebelgewächse verzehrt. Auch kleine Insekten zählen zur Ernährung, um den Proteinbedarf zu decken.

In der Haustierhaltung bedeutet dies für Gewöhnlich eine Fertigfuttermischung, spezialisiert auf die Bedürfnisse der Steppenlemminge. Futter sollte stets zur Verfügung stehen. Es kann also eins-, zweimal am Tag nachgefüllt werden, so dass es bis zur nächsten Mahlzeit reicht. Die Verdauung der Tiere ist auf eine regelmäßige Nahrungszufuhr ausgelegt. Phasen wie Winterschlaf oder Winterruhe sind nicht üblich.

Bedacht werden sollte allerdings, dass die Lemminge dämmerungs- und nachtaktiv sind. Tagsüber werden sie folglich weniger essen, dafür in den Abendstunden umso mehr.

Als Frischfutter und besondere Leckerbissen können ergänzt werden:

  • Sommer-Wildpflanzen: Löwenzahn, Spitz- und Breitwegerich, Klee, Ampfer, Vogelmiere, Gänseblümchen
  • Blattgemüse: Kohlblätter, Karottengrün, Spinat, Salate
  • Baumblätter von Obst- und Nussbäumen sowie einige Gartenkräuter

Einige Futterpflanzen können zudem direkt im Gehege angebaut werden, beispielsweise in Form von Moos-Schichten, Kräutersetzlingen oder ungiftigen Zimmerpflanzen. Dadurch wirkt das Habitat besonders naturnah und ansehnlich im Wohnzimmer. Quasi ein weiterer Wohlfühlfaktor für Mensch und Tier.

Soziale Strukturen

Im Gegensatz zu einigen Hamsterarten sind Steppenlemminge definitiv nicht zur Einzelhaltung geschaffen. Eine Gruppe muss mindestens aus zwei Tieren bestehen (Paarhaltung), besser noch aus vier und mehr. Das Sozialverhalten innerhalb der Gruppe hat einen essentiellen Stellenwert für die artgerechte Haltung.

Ideal ist ein Harem aus einem kastrierten Männchen und mehreren Weibchen. Diese Kombination hat sich als sehr stabil erwiesen und vermeidet den gefürchteten “Populationsdruck“ im Gehege, also das unkontrollierte Fortpflanzen.

Die Gruppenhaltung erfüllt gleich mehrere Zwecke: Gegenseitiges Putzen und Pflege, artgerechtes Sozialverhalten, Sicherheit und Stress-Abbau sowie miteinander spielen. Besteht die Gruppe jedoch lediglich aus gleichgeschlechtlichen Tieren, kommt es häufig zu Konflikten beziehungsweise gar Kämpfen. Diese Auseinandersetzungen sind zumeist auf hormonelle Schwankungen zurück zu führen, wie etwa bei Eintritt der Geschlechtsreife. Auf Grund ihres ausgeprägten Revierverhaltens gehen Steppenlemminge im Extremfall bis zum Äußersten und nehmen selbst den Tod eines Artgenossen in Kauf. Andere Tiere werden womöglich von der Gruppe isoliert und erkranken, verdursten oder verhungern.

Daher ist es immens wichtig die sozialen Strukturen der Gruppe sowie ihre Gesundheit und Verhaltensmuster immer im Blick zu haben und in Hinblick auf Auffälligkeiten zu kontrollieren. Nur so lässt sich bei Bedarf noch rechtzeitig eingreifen. Gegebenenfalls muss die Gruppe getrennt oder neu aufgebaut werden.

Spielerisch handzahm

Wer mit seinen eigenen Lemmingen spielen will, hat gute Chancen, die Tiere handzahm zu bekommen. Ein wenig Geduld, viel Feingefühl und vielleicht das ein oder andere Leckerli helfen dabei ungemein. Die Leckerbissen sollen die Tiere animieren, ihre Scheu zu überwinden und sich körperlich wie auch geistig zu betätigen. Dabei werden nicht nur die Sinne trainiert, sondern eben auch der Bezug zum Menschen.

Dies kann beim schlichten Fressen aus der Hand beginnen bis hin zu kleinen Aufgaben, wie eine Dose umwerfen, durch einen Reifen klettern oder sich durch eine Papprolle nagen. Steppenlemminge sind überaus neugierig und vor allem innerhalb des eigenen Reviers und mit Rückenstärkung von der Gruppe durchaus mutig.

Wichtig ist, dass die Tiere zum Menschen kommen sollten. Ungeduldiges Einfangen, in der Hand festhalten oder am Schwanz ziehen, würde den erwünschten Effekt völlig verfehlen. Im Gegenteil sogar: Stress, Angst und Aggressivität wären die Reaktion.

Im Sinne einer artgerechten Haltung und insbesondere einer volle Freude und gegenseitigem Bestaunen, gilt es mit den Lemmingen sensibel und achtsam umzugehen. Dann bedanken sie sich auch mit abendlichen Kuschelstunden, allerhand Schabernack und dem Anblick unfassbar possierlicher Mitbewohner.