Krallen schneiden beim Hund

Krallen schneiden beim Hund

Hundekrallen richtig zu schneiden wird gerne als Kunst für sich dargestellt, dabei kann jeder Hundebesitzer mit ein wenig Übung und Know-How  selbst zum Krallenpfleger werden. Wichtig zu wissen: Welche Ausrüstung zum Krallenschneiden beim Hund ist nötig und welche Schneidetechnik eignet sich?

Warum müssen die Krallen beim Hund überhaupt geschnitten werden?

Das Schneiden, oder auch Kürzen, der Krallen liegt im Ermessen des Tierbesitzers. Und natürlich fragen sich viele, warum dieser Aufwand denn nötig sei, wo doch ein Wolf auch keine Krallenschere ansetzen muss. Genau da grenzt sich aber der domestizierte Vierbeiner vom Wildtier ab: Die naturgegebene Abnutzung der Krallen auf Grund unterschiedlicher Böden, Laufleistungen und Jagd- beziehungsweise Fressgewohnheiten, gleicht nicht einmal ansatzweise derer in natürlicher Umgebung.

Statt Feld und Wiese laufen unsere Hunde hauptsächlich über Kopfsteinpflaster und Asphalt. Statt sich in Muskeln und Sehnen zu graben, schieben sich die Krallen höchsten kurz den Futternapf zurecht. Und auch der kurze Spaziergang reicht nicht, um die Krallen automatisch kurz genug zu halten. Hunde mit hoher sportlicher Leistung können dies durchaus schaffen, der moderne Stadt-Athlet kann da nicht wirklich mithalten. Auch Wachstumsschübe und mangelnde Bewegung im Alter sowie die Ernährung beeinflussen das Krallenwachstum beim Hund.

Damit dieser aber nicht umständlich auf seinen „Fingernägeln“ laufen muss, Verletzungen riskiert oder gar chronische Fehlstellungen, ist das Krallenschneiden beim Hund so wichtig.

Wann und wie sind Hundekrallen zu schneiden?

Krallen schneiden beim HundÄhnlich wie bei unseren Fingernägeln, müssen wir als Menschen einschätzen, wann die Krallen beim Hund zu lang werden. Oftmals lässt sich dies allein am Geräusch ausmachen, nämlich dann wenn der Hund wie auf Stollen herumklackert. Aus Erfahrung weiß der versierte Hundebesitzer dann auch bald, wie schnell die Krallen beim eigenen Hund wachsen oder im Zweifelsfall Probleme verursachen.

Ziel ist es stets die Krallen beim Hund schmerzfrei zu schneiden. An dieser Stelle werden gerade Anfänger auf dem Gebiet nervös: Wo fängt denn die schmerzempfindliche Zone in der Kralle an? Wie kurz darf und muss sie geschnitten werden? Lieber abknipsen oder schleifen?

Auch sieht nicht jede Kralle gleich aus. Einige sind heller – und es lässt sich sehr gut erkennen, wo Blut- und Nervenbahnen anfangen, andere sind so dunkel, dass nur Raten möglich scheint.

Grundsätzlich gilt:

  • Zum Krallenschneiden Zeit nehmen, Ruhe bewahren und sich selbst und den Hund stressfrei an das Thema heranführen.
  • Empfehlenswert ist eine gute Lichtquelle. Selbst dunkle Krallen lassen sich halbwegs durchleuchten, aber auch ein generell gründlicher Blick auf die Kralle sollte möglich sein.
  • Empfindliche Hunde, die oft mit der Pfote zucken oder diese wegziehen wollen, sollten per Streicheleinheiten an die Berührung gewöhnt werden.
  • Die Kralle wird im leichten Winkel, zur Pfote hin etwas weiter oben, zur Spitze hin etwas tiefer, geschnitten. Im ähnlichen Winkel verlaufen im Inneren nämlich die empfindsamen Gefäße.
  • Kommt es doch zu einer Blutung, sollte diese möglichst steril verbunden werden, beispielsweise mit einer Mullbinde und einer Babysocke darüber, bis die Wunde so weit verheilt ist, dass keine Verunreinigungen eindringen können.

Wer sich unsicher ist, fängt mit minimalen Kürzungen an und versucht erst einmal ein Gefühl für die Kralle zu finden. Nicht zu vergessen sind die sogenannte Wolfskrallen an den Innenseiten der Vorderläufe. Diese sind meist dünner und leichter zu kürzen, müssen meist aber auch öfter gepflegt werden, immerhin findet hier so gut wie gar keine Abnutzung statt.

Die richtige Ausrüstung zum Krallenschneiden beim Hund

Die richtige Ausrüstung zum Krallenschneiden beim HundNeben ausreichend Beleuchtung wird vor allem das richtige Werkzeug benötigt, also wahlweise Krallenschere oder Krallenschleifer. Letzter verspricht eine sanftere und vorsichtigere Kürzung, ist allerdings der Geräusche wegen nicht jedermanns Sache. Viele Hunde reagieren besonders ausweichend auf Schleifer, wohingegen die Schere fast unbemerkt herangeführt werden kann. Bei Krallenscheren ist auf ein gutes Handling, hervorragende Schärfe der Klinge und fachgerechte Qualität zu achten. Die Kralle soll geschnitten, nicht gequetscht werden.

Da große Hunderassen in der Regel entsprechend starke Krallen haben, empfiehlt sich hier besonders auf Stabilität der Krallenpflege-Instrumente zu achten. Das Prinzip ist jedoch identisch mit dem bei allen andern Hundegrößen.